Der Standard des Rottweilers
F.C.I.-Standard Nr.
147
Name der Rasse
Rotvajler
Originalname der Rasse
Rottweiler
Ursprung
Deutschland
Klassifikation F.C.I.
Gruppe 2
Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion 2.1
Molossoide - doggenartige Hunde
mit Arbeitsprüfung
Verwendung
Begleit-, Dienst- und Gebrauchshund
Größe, Proportionen, Substanzen
Das Maß der Rumpflänge, gemessen von der Spitze des Brustbeins bis zum Sitzbeinhöcker, sollte dasjenige der Widerristhöhe höchstens um 15 % überschreiten.
Widerristhöhe: für Rüden 61 bis 68 cm.
Rüden:
61 bis 62 cm = klein
63 bis 64 cm = mittelgroß
65 bis 66 cm = groß
67 bis 68 cm = sehr groß
Gewicht: ca. 50 kg
Widerristhöhe: für Hündinnen 56 bis 63 cm.
Hündinnen:
56 bis 57 cm = klein
58 bis 59 cm = mittelgroß
60 bis 61 cm = groß
62 bis 63 cm = sehr groß
Gewicht: ca. 42 kg
Geschichte
Der Rottweiler zählt zu den ältesten Hunderassen. Sein Ursprung geht bis in die Römerzeit zurück. Die Römer jagten mit diesen, dem Mastiff ähnlichen Hunden auf die Becker. Im mittelalterlichen Deutschland vermischte man diese Hunde mit den einheimischen Schäferhunden und mit dieser Vermischung erfolgte man eine neue Rasse – Rottweiler. Ursprünglich war er ein Hütehund, vor allem benutzten aber diesen Hund die Viehhändler und die Fleischer (Metzger) bei der Herdenbegleitung und –Bewachung. In Süddeutschland war er als sog. Metzgerhund sehr beliebt. Seinen Namen erhielt er nach der alten deutschen Reichsstadt Rottweil am Neckar, die derzeit ein Zentrum des Viehverkaufs war. Die Metzger benutzten den Rottweiler als einen Sau- und Wachhund. Im 19. Jahrhundert wiesen diese Hunde einen Rückgang der Popularität auf, weil das Treiben des Viehs verboten wurde und das Vieh wurde mit Eisenbahn transportiert. Die Rottweilerliebhaber ließen aber diese Rasse nicht in Vergessenheit geraten. Schon im 1901 war dieser Hund für Sicherheitsdienst dressiert und im Jahre 1910 wurde er als Polizeihund offiziell anerkannt. Im 1930 war dieser Hund auch in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien bekannt.
Das Wappen der Metzger aus dem Jahr 1886 (rechts unten ist ein Rottweiler zu sehen)
„Wenn der Stier trotz dem Bellen nicht fortgehen wollte, bekam der Hund einen Befehl und musste ihn in die Fessel des Hinterlaufs beißen. Das war aber für den Hund sehr gefährlich, weil der Stier ihn mit seiner harten Klaue schlagen konnte. Solcher Schlag ist so wirksam als der Kinnschlag beim Ringen. Der Boxer wird ausgezählt und alles ist hin. Der Rottweiler sollte sich aber nicht abschrecken lassen und je gefährlicher die Situation war, desto größer Elan hatte er. Jederzeit gelang es ihm den tobenden Stier zum Fortreisen zu zwingen und dann beobachtete er etwa 4 Meter entferntes Tier ohne Bellen. Die Fähigkeit einen tobenden Stier zur Ordnung zu zwingen war der Grund solcher Neigung und Bekanntheit dieses Hundes, als heutzutage die ausgezeichneten Sportler genießen.“
Übersetzt aus dem Buch „Služební a pracovní plemena psů“ („Dienst- und Gebrauchshunde“) von Karel Štěpánský
Kopf und Schädel
Schädel: mittellang, zwischen den Ohren breit, in der Stirnlinie, seitlich gesehen, mäßig gewölbt. Hinterhauptstachel gut entwickelt, ohne stark hervorzutreten.
Stop: Stirnabsatz ausgeprägt
Backen: Jochbogen ausgeprägt
Augen
mittelgroß, mandelförmig, von tiefbrauner Farbe; Lider gut anliegend
Ohren
mittelgroß, hängend, dreieckig, weit voneinanderstehend, hoch angesetzt. Der Oberkopf erscheint bei nach vorn gelegten, gut anliegenden Ohren verbreitert
Fang
er sollte im Verhältnis zum Oberkopf weder gestreckt noch verkürzt wirken. Nasenrücken gerade, mit breitem Ansatz und mäßiger Verjüngung
Nasenschwamm
Nasenkuppe gut ausgebildet, eher breit als rund, mit verhältnismäßig großen Öffnungen, stets von schwarzer Farbe
Lefzen
schwarz, fest anliegend, Lefzenwinkel geschlossen, Zahnleiste möglichst dunkel
Zähne
kräftiger, breiter Ober- und Unterkiefer. Zähne stark und vollständig (42 Zähne); die oberen Schneidezähne greifen scherenartig über die des Unterkiefers.
Hals
kräftig, mäßig lang, gut bemuskelt, mit leicht gewölbter Nackenlinie, trocken, ohne Wamme oder lose Kehlhaut
Körper
Lenden: Kurz, kräftig und tief.
Kruppe: Breit, von mittlerer Länge in leichter Rundung verlaufend, weder gerade noch stark abfallend.
Brust: Geräumig, breit und tief (ca. 50 % der Widerristhöhe), mit gut entwickelter Vorbrust und gut gewölbten Rippen.
Bauch: Flanken nicht aufgezogen.
Rücken
gerade, kräftig, stramm.
Rute
naturbelassen, waagrecht in Verlängerung der Rückenlinie, im Ruhezustand auch hängend.
Gliedmaßen
Vorderhand - Allgemeines: Die Vorderläufe sind von vorn gesehen gerade und nicht eng gestellt. Die Unterschenkel stehen, seitlich gesehen, gerade. Die Neigung des Schulterblattes zur Waagerechten ist etwa 45 Grad.
Schultern: Gut gelagert.
Oberarm: Gut am Rumpf anliegend.
Unterarm: Kräftig entwickelt und bemuskelt.
Vordermittelfuß: leicht federnd, kräftig, nicht steil.
Die Hachse: kräfrtig, gut gewinkelt, nicht steil.
Hinterpfoten: Etwas länger als die Vorderpfoten; Zehen stark, ebenso eng aneinanderliegend und gewölbt.
Vorderpfoten: Rund, Zehen eng aneinanderliegend und gewölbt; Ballen hart; Krallen kurz, schwarz und stark.
Hinterhand - Allgemeines: Von hinten gesehen sind die Hinterläufe gerade, nicht eng gestellt. Im zwanglosen Stand bilden Oberschenkel zum Hüftbein, Oberschenkel zum Unterschenkel und Unterschenkel zum Mittelfuß einen stumpfen Winkel.
Oberschenkel: Mäßig lang, breit und stark bemuskelt.
Unterschenkel: Lang, kräftig und breit bemuskelt, sehnig.
Standardtyp dieser Rasse
Haut
die Kopfhaut liegt überall straff an und darf bei hoher Aufmerksamkeit leichte Stirnfalten bilden.
Haarkleid
bestehend aus Deckhaar und Unterwolle = Stockhaar. Deckhaar mittellang, derb, dicht und straff anliegend; die Unterwolle soll nicht aus dem Deckhaar hervortreten. An den Hinterläufen ist die Behaarung etwas länger.
Haarfarbe
schwarz mit gut abgegrenzten Abzeichen (Brand) von satter, rotbrauner Färbung an Backen, Fang, Halsunterseite, Brust und Läufen sowie über den Augen und unter der Rutenwurzel
Gangwerk
Der Rottweiler ist ein Traber. Der Rücken bleibt fest und relativ ruhig. Der Ablauf der Bewegung ist harmonisch, sicher, kraftvoll und ungehemmt, bei guter Schrittweite.
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Ausschließende Fehler
Gesamtbild: Leichte, windige, hochläufige Gesamterscheinung; schwache Knochen und Muskeln.
Kopf: Jagdhundkopf; schmaler, leichter, zu kurzer, langer, plumper Kopf; flache Stirnpartie (fehlender oder zu geringer Stop).
Fang: Langer oder spitzer Fang, Ramsnase (konvexer) oder eingesunkener (konkaver) Nasenrücken; abfallender Nasenrücken (Adlernase); helle oder gefleckte Nasenkuppe.
Lefzen: Nicht straff schließende, rosafarbene oder fleckige Lefzen, offener Lefzenwinkel.
Kiefer: Schmaler Unterkiefer.
Gebiss: Zangengebiss
Backen: Stark hervortretend.
Augen: Helle, tiefliegende, zu volle sowie runde Augen; schlaffe Augenlider.
Ohren: Zu tief angesetzte, schwere, lange, schlappe, zurückgeklappte sowie abstehende und ungleichmäßig getragene Ohren.
Hals: Zu langer, dünner, schwach bemuskelter Hals; Wamme oder zu lose Kehlhaut.
Körper: Zu lang, zu kurz, schmal.
Rücken: Zu langer, schwacher oder eingesenkter Rücken, Karpfenrücken.
Kruppe: Abschüssige Kruppe, zu kurz, zu gerade oder zu lang.
Brust: Flachgerippter Brustkorb, tonnenförmige Brust, Schnürbrust.
Rute: Zu hoch oder zu tief angesetzte Rute.
Vordergliedmaßen: Eng gestellte oder nicht gerade Vorderläufe; steile Schulter; fehlender oder mangelnder Ellenbogenanschluss; zu langer, zu kurzer oder steiler Oberarm, weicher oder steiler Vordermittelfuß; Spreizpfoten; zu flache oder zu stark gewölbte Zehen, verkümmerte Zehen; helle Krallen.
Hintergliedmaßen: Flachschenkelige, hackenenge, kuhhessige oder fassbeinige Läufe; zu eng oder zu weit gewinkelte Gelenke; Afterkrallen.
Haut: Kopfhaut faltig.
Haar: Weiches, zu kurzes oder langes Haar, Wellhaar; Fehlen der Unterwolle.
Haarfarbe: Missfarbene, unklar abgegrenzte, zu ausgedehnte Abzeichen.
Allgemeines Aussehen: Betonte Umkehrung des Geschlechtsgepräges (Hündinnentyp bei Rüden und umgekehrt).
Gebiss: Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss; Hunde mit fehlendem Incisivus (Schneidezahn), Caninus (Eckzahn), Prämolar oder Molar (Backenzähne)
Augen: Entropium, Ektropium, gelbe Augen, verschiedenfarbige Augen.
Rute: Knickrute, eingerollte, stark seitlich zur Rückenlinie getragene Rute
Haar: Ausgesprochen lang- und wellhaarige Tiere.
Haarfarbe: Farbe des Haarkleides abweichend von den für den Rottweiler standardgemäßen Farben schwarz mit braunen Abzeichen, weisse Flecken.
Verhalten: Ängstliche, scheue, feige, schussscheue, bösartige, übertrieben misstrauische, nervöse Tiere.
Notiz: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Allgemeines Erscheinungsbild
Der Rottweiler ist ein großer, starker und stämmiger Hund. Der Kopf ist mittellang, zwischen den Ohren breit mit einem ausgeprägten Stop, breiten Nassenkuppe und einer schwarzen Nase. Dieser Hund hat breite und kräftige Kiefer und große mandelförmige Augen von tiefbrauner Farbe. Die dreiecksgeformte Ohren sind hoch angesetzt, mittelgroß und nach vorn gelegt. Der Körper ist stark, mit breiter und tiefer Brust, geradem und kräftigem Rücken, kurzen und kräftigen Lenden und breiter Kruppe in leichter Rundung. Die Rute bleibt naturbelassen, das Kupieren ist verboten.
Haar und Haarfarbe
Das Haarkleid besteht aus kurzer, dicker Unterwolle (Stockhaar) und aus Deckhaar, das mittellang, derb, dicht und straff anliegend ist. An den Hinterläufen ist die Behaarung etwas länger. Es gibt auch Hunde, deren Haar ist lang, dieses ist aber unerwünscht. Die Haarfarbe ist schwarz mit gut abgegrenzten Abzeichen (Brand) von satter, rotbrauner Färbung an Backen, Fang, Halsunterseite, Brust und Läufen sowie über den Augen und unter der Rutenwurzel. Ein weißer Fleck an der Brust ist unerwünscht.
Verhalten / Charakter (Wesen)
Rottweiler ist ein intelligenter und gehorsamer Schutzhund. Er ist treu, wachsam und dominant, sowie auch sehr unerschrocken und stark. Manchmal ist er eifersüchtig. Er ist ein ruhiger Hund mit einem nervenfesten Verhalten.
Charakterbild
Rottweiler ist seinem Herrn sehr treu, mit einer richtigen Dressur ist er treu und freundlich auch der ganzen Familie. Wenn die Aufmerksamkeit wird jemandem anderen gewidmet, ist er manchmal eifersüchtig. Er neigt ein Hund nur eines Herrn zu sein. Die Bekannten begrüßt er mit Freude, den fremden Leuten vertraut er aber nicht. Wenn er schon als Welpe mit anderen Haustieren bekannt gemacht wird, in der Zukunft gibt es meistens keine Probleme. Im Kontakt mit den anderen Hunden zeigt er gern seine Kraft und kann sich dominant verhalten.
Beziehung mit den Kindern
Wenn er eine richtige Dressur bekommt und gute Erfahrungen mit den Kindern schon von Jugend auf hat, ist er für sie ein guter Freund und Schützer. Beim Kontakt mit fremden Kindern sowie auch mit sehr kleinen Kindern ist aber die Anwesenheit eines Erwachsenen nötig.
Dressur
Eine folgerichtige Dressur sollte schon in frühem Welpenalter beginnen. Es ist nötig der Dressur lange Zeit zu widmen und sofort nach der Besorgung des Welpen, soll er diesen mit neuen Menschen und Objekten bekanntmachen. Der Welpe sollte sich mit keinen negativen Einflüssen, die ihn erschrecken könnten, treffen und sollte sich zutraulich verhalten. Rottweiler kann einen dominanten Charakter haben, deshalb sollte sein Herr ruhig und selbstsicher sein. Er sollte mit dem Hund immer freundlich, nett und ehrenvoll umgehen. Dieser Hund reagiert sehr gut auf den Ton, deshalb ist es nötig die Stimme nicht nur beim Verweis, sondern auch bei der Anerkennung zu benutzen. Es ist auch wichtig die Dressur zu ändern, damit die einzelnen Übungen den Hund interessieren, Mehrfachwiederholung könnte ihn abraten.